Metall Zug Gruppe: Höheres Betriebsergebnis – von Währungen belastetes Finanzergebnis

Zug, 24. August 2015 – Der Bruttoumsatz der Metall Zug Gruppe blieb im ersten Halbjahr 2015 mit CHF 427 Mio. gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert. Trotz der infolge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses anspruchsvolleren Rahmenbedingungen stieg das Betriebsergebnis (EBIT) um 16.7% auf CHF 31.2 Mio. Das Finanzergebnis wurde im ersten Halbjahr 2015 durch Währungsverluste und damit zusammenhängende Neubewertungen belastet und fiel auf CHF -13.0 Mio. Das Konzernergebnis erreichte CHF 10.3 Mio.

 

Im ersten Halbjahr 2015 erzielte die Metall Zug Gruppe einen Bruttoumsatz von rund CHF 427 Mio. (1. Halbjahr 2014: CHF 429 Mio.). Dies entspricht einem organischen Wachstum in Lokalwährungen von 0.5%. Während Akquisitionen 0.2% zum Wachstum beitrugen, belastete der Währungseffekt den Umsatz mit 1.2%. Die Auswirkungen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses gegenüber dem Schweizer Franken waren gravierend, wenn auch für die einzelnen Geschäftsbereiche von unterschiedlicher Ausprägung. Die im Hinblick auf eine Aufhebung des Mindestkurses bereits früher initiierten Massnahmen wurden verstärkt und beschleunigt umgesetzt. Insbesondere Preisverhandlungen mit Lieferanten und verstärktes Outsourcing verfehlten ihre Wirkung nicht und trugen zum erhöhten Betriebsergebnis bei. Dadurch konnte trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen ein Betriebsergebnis von CHF 31.2 Mio. erreicht werden. Gegenüber der Vorjahresperiode (CHF 26.7 Mio.) entspricht dies einer Steigerung von 16.7%.

 

Das Finanzergebnis wurde durch Währungsverluste, eine schlechtere Performance der Wertschriftenanlagen sowie Neubewertungen von Finanzanlagen belastet und lag im ersten Halbjahr 2015 bei CHF -13.0 Mio. In der Vorjahresperiode hatte das Finanzergebnis noch einen positiven Beitrag von CHF 13.2 Mio. geleistet.

 

Die Metall Zug Gruppe erzielte in der Berichtsperiode ein Konzernergebnis von CHF 10.3 Mio. (1. Halbjahr 2014: CHF 31.9 Mio.). Sie verfügt über eine sehr solide Bilanz mit einem Eigenkapital von CHF 784 Mio. (31. Dezember 2014: CHF 806 Mio.) und einer Eigenkapitalquote von 76.2%.

 

Geschäftsbereich Haushaltapparate: Starke Leistung trotz verstärktem Druck auf die Preise

Der Geschäftsbereich Haushaltapparate erzielte einen Bruttoumsatz in der Höhe von rund   CHF 278 Mio. Gegenüber der Vorjahresperiode (rund CHF 282 Mio.) entspricht dies einem Rückgang um 1.6%. Bereinigt um den Einfluss von Akquisitionen von 0.2% und eines Währungseffekts von -0.3% entspricht dies einem Rückgang in Lokalwährungen um 1.5%.

 

Der Geschäftsbereich erzielte ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 30.0 Mio., was im Vergleich zur Vorjahresperiode (CHF 27.3 Mio.) eine Steigerung von 9.8% darstellt. Der Geschäftsbereich Haushaltapparate war vom Währungsschock vom 15. Januar 2015 besonders stark betroffen. Einerseits haben Konkurrenten mit Produktion im Euroraum nach der plötzlichen Aufwertung des Schweizer Frankens sehr rasch und grossflächig die Preise gesenkt. Andererseits wurde der Vorteil der tieferen Einkaufspreise für im Ausland eingekaufte Waren durch den zwischenzeitlich etwas stärkeren Euro-Kurs abgeschwächt. Der Erfolg ist der in der Berichtsperiode eingeführten neuen Produktlinie und den neuen Geräten von V-ZUG zu verdanken, welche von den Kunden gut aufgenommen wurden.

 

Mit der Schybig Gastro-Service AG und der Horeka AG konnten zwei Unternehmungen akquiriert werden, mit denen Gehrig Group ihre Marktposition in der Schweiz verstärkt.

 

Geschäftsbereich Infection Control: Fortschritte bei der Restrukturierung

Der Bruttoumsatz der Belimed Gruppe (Infection Control) fiel gegenüber der ersten Jahreshälfte 2014 um 5.3% auf CHF 79.7 Mio. (1. Halbjahr 2014: CHF 84.2 Mio.). Bei einem Währungseinfluss von -3.7% resultierte ein Rückgang in Lokalwährungen um 1.6%. Der tiefere Umsatz, die laufende Restrukturierung sowie ein ungünstigerer Umsatzmix belasteten das Betriebsergebnis. Dieses belief sich wie in der Vorjahresperiode auf CHF -9.3 Mio.

 

Im Rahmen der Strategie zur Fokussierung und Differenzierung hat Belimed einerseits das Produktportfolio gestrafft und sich andererseits aus nicht profitablen Märkten zurückgezogen. Dabei wurde ein vorübergehender Umsatzrückgang bewusst in Kauf genommen. Das Service-Geschäft hat sich erfreulich entwickelt.

 

Auf der Produktseite konnte der neue Sterilisator für den Bereich Life Science auf den Markt gebracht werden. Dieser stellt für Belimed einen Meilenstein dar, da das Gerät vollständig modular aufgebaut ist.

 

Operativ lag der Fokus der Belimed Gruppe in der Umsetzung der Anfang Jahr kommunizierten Restrukturierungsmassnahmen. Mit der seit Anfang 2015 gültigen neuen funktionalen Organisationsstruktur wurden klare Verantwortlichkeiten entlang der Geschäftsprozesse geschaffen.

 

Geschäftsbereich Wire Processing: Umsatzsteigerung und starkes Wachstum im Bereich der vollautomatischen CrimpCenter

Insgesamt verzeichnete die Schleuniger Gruppe in den ersten sechs Monaten beim Bruttoumsatz einen Zuwachs von 11.2% auf CHF 70.6 Mio. (1. Halbjahr 2014: CHF 63.5 Mio.). Unter Ausschluss der Effekte aus der getätigten Akquisition von 0.9% und des Währungseinflusses von -1.9% betrug das organische Wachstum in Lokalwährungen 12.2%. Die positive Marktverfassung ist vor allem durch die Automobil- und Elektronikbranche getrieben. Zudem konnte Schleuniger im ersten Halbjahr 2015 seine Position bei den Key Accounts im Bereich Automotive deutlich stärken. Mit CHF 9.0 Mio. wurde ein um 11.5% tieferes Betriebsergebnis (EBIT) als in der Vorjahresperiode (CHF 10.2 Mio.) erzielt. Das Betriebsergebnis wurde durch höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit der Optimierung und Neuentwicklung von Produkten belastet.

 

Als Reaktion auf die Aufhebung des Euro-Mindestkurses wurden bei Schleuniger diverse Massnahmen im Bereich Produktivitätssteigerung und Kostensenkungen eingeleitet. Diese Massnahmen werden sich jedoch zeitverzögert vor allem ab dem zweiten Halbjahr auswirken.

 

Die bereits im Frühjahr angekündigten neuen Produkte CoaxCenter 6000 sowie Multistrip 9480 wurden erfolgreich im Markt eingeführt. Zum Erfolg beigetragen hat auch der Trend zu verstärkter Automation.

 

In Bezug auf die Erweiterung der Wertschöpfungskette hat Schleuniger die Cirris Solutions GmbH in Jettingen (DE) akquiriert. Diese ist spezialisiert auf Test-Automation und die Herstellung von Prüfapplikationen für Sensor- und Datenübertragungskabel sowie für elektromechanische Baugruppen. Diese Akquisition bedeutet für Schleuniger den nächsten logischen Schritt hin zur Integration der Prüftechnik in das Schleuniger Kompetenz- und Produktportfolio.

 

Ausblick

Für das zweite Halbjahr 2015 geht die Metall Zug Gruppe von einem weiterhin anspruchsvollen und unsicheren Marktumfeld aus. Die im Rahmen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses initiierten Massnahmen werden weiterverfolgt und optimiert. Nach dem starken zweiten Halbjahr 2014 kann nicht zwingend von einer entsprechenden Erhöhung des Betriebsergebnisses für das zweite Halbjahr 2015 ausgegangen werden.

 

Sofern sich das wirtschaftliche Umfeld und die Währungssituation nicht wesentlich ändern und keine ausserordentlichen Ereignisse eintreten, erwartet die Metall Zug Gruppe für das gesamte Jahr 2015 ein Betriebsergebnis (EBIT) im Rahmen des Vorjahres. Das Finanzergebnis für das Jahr 2015 hängt insbesondere von der weiteren Entwicklung der Finanzmärkte und der Währungskurse ab.

 

 

Wichtige Zahlen

 

Metall Zug Gruppe

 

 

 

 

 

Mio. CHF

1. HJ 2015

1. HJ 2014

Mio. CHF

30.06.2015

31.12.2014

Bruttoerlös (Umsatz)

426.8

428.9

Umlaufvermögen

737.6

763.5

Nettoerlös

417.9

417.7

Sachanlagen

243.9

245.7

Betrieblicher Ertrag

437.2

432.5

Finanzanlagen

36.7

34.2

Betrieblicher Aufwand

-406.0

-405.8

Immaterielle Anlagen

10.5

11.6

Betriebsergebnis (EBIT)

31.2

26.7

Anlagevermögen

291.1

291.5

In % des Bruttoerlöses

7.3

6.2

 

 

 

Finanzergebnis

-13.0

13.2

Total Aktiven

1 028.7

1 055.0

Ergebnis vor Steuern

18.2

39.9

 

 

 

Konzernergebnis

10.3

31.9

Kurzfristiges

Fremdkapital

198.7

200.2

In % des Bruttoerlöses

2.4

7.4

Langfristiges

Fremdkapital

46.2

49.1

Geldfluss aus

Geschäftstätigkeit

22.8

53.4

Fremdkapital

244.9

249.3

In % des Bruttoerlöses

5.3

12.5

Eigenkapital

783.8

805.6

Investitionen

(ohne Finanzanlagen)

27.6

16.3

In % der Bilanzsumme

76.2

76.4

Mitarbeitende

3 778

3 551

Total Passiven

1 028.7

1 055.0

 

 
 

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