Metall Zug Gruppe: Höheres Konzernergebnis und Investitionen in die Zukunft

Zug, 21. August 2017 – Die Metall Zug Gruppe erhöhte im ersten Halbjahr 2017 den Bruttoerlös um 0.9% auf CHF 445 Mio. Substanzielle Aufwendungen für das zukünftige Wachstum belasteten die operative Rentabilität. Das Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 28.2 Mio. lag um 10.8% tiefer als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Das Konzernergebnis erhöhte sich dank des besseren Finanzergebnisses um 41.4% auf CHF 33.8 Mio.

 

Im ersten Halbjahr 2017 erhöhte die Metall Zug Gruppe ihren Bruttoerlös um 0.9% auf CHF 445 Mio. (1. Halbjahr 2016: CHF 441 Mio.). Dies entspricht einem organischen Wachstum in Lokalwährungen von 0.3%. Die Akquisitionen trugen 0.8% und der Währungseffekt –0.2% zum Umsatzwachstum bei. Die Geschäftsbereiche Infection Control und Wire Processing erzielten höhere Bruttoerlöse. Der Geschäftsbereich Haushaltapparate blieb beim Bruttoerlös unter der hohen Vorjahresbasis.

 

Die Metall Zug Gruppe erzielte ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 28.2 Mio. (1. Halbjahr 2016: CHF 31.6 Mio.), was einem Rückgang von 10.8% entspricht. Die betriebliche Marge (EBIT in % des Bruttoerlöses) kam auf 6.3% zu stehen (1. Halbjahr 2016: 7.2%). Investitionen in die Erneuerung der Produktionsanlagen und die Strukturen, in die Digitalisierung der Prozesse und der Produkte sowie in Vorbereitungsarbeiten für den Technologiecluster Zug belasteten die operative Rentabilität im ersten Semester 2017.

 

Das Finanzergebnis leistete einen positiven Beitrag von CHF 14.4 Mio. (1. Halbjahr 2016: CHF 0.6 Mio.). Hauptverantwortlich dafür war die Performance der Wertschriftenanlagen.

 

Die Metall Zug Gruppe erzielte in der Berichtsperiode ein Konzernergebnis von CHF 33.8 Mio., was einer Steigerung von 41.4% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht (1. Halbjahr 2016: CHF 23.9 Mio.).

 

Die Nettoliquidität beträgt per 30. Juni 2017 CHF 504 Mio. und liegt damit nach der Ausschüttung der Dividende von CHF 31.4 Mio., der vorzeitigen Zahlung von Steuern und der Erhöhung des Nettoumlaufvermögens um CHF 38.8 Mio. tiefer als am 31. Dezember 2016 (CHF 543 Mio.). Die Metall Zug Gruppe verfügt über eine solide Bilanz mit einem Eigenkapital von CHF 881 Mio. (31. Dezember 2016: CHF 886 Mio.) und einer Eigenkapitalquote von 77.8% (31. Dezember 2016: 76.9%).

 

Das erste Halbjahr 2017 stand ganz im Zeichen von Investitionen in die Zukunft: Der Geschäftsbereich Haushaltapparate hat abschliessende Investitionen in das neue Produktions-, Montage- und Entwicklungsgebäude Mistral auf dem Stammareal der V-ZUG getätigt. Die Vorbereitungsarbeiten für eine neue Produktionshalle in Zug sind angelaufen. Der Geschäftsbereich Infection Control trat mit der Übernahme der portugiesischen STERIFAST Sterilization & Disinfection Systems Lda. (STERIFAST) in den wachstumsstarken Markt der Niedertemperatursterilisation ein. Der Geschäftsbereich Wire Processing erhöhte die Beteiligung an der deutschen DiIT AG von bisher 35% auf 100% und sicherte sich so den direkten Zugang zu einem führenden Anbieter von Manufacturing Execution System (MES-) Lösungen – ein Element von Industrie 4.0 für die kabelverarbeitende Industrie.

 

Haushaltapparate: Vielfältige Initiativen und Zukunftsprojekte

Der Geschäftsbereich Haushaltapparate erzielte einen Bruttoerlös von CHF 275 Mio. Gegenüber der Vorjahresperiode (CHF 286 Mio.) entspricht dies einer Abnahme von 3.7%. Der Währungseinfluss war unbedeutend und es gab keine Akquisitionseffekte. Der organische Rückgang in Lokalwährungen lag dementsprechend ebenfalls bei 3.7%. Der Geschäftsbereich erarbeitete ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 26.5 Mio. (–19.4% im Vergleich zum Wert der Vorjahresperiode von CHF 32.9 Mio.).

 

Der Rückgang des operativen Ergebnisses ist neben dem tieferen Umsatz vor allem auf substanzielle Aufwendungen für das künftige organische Wachstum zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der strategischen Erneuerung des Produktionsstandorts Zug erfolgten umfassende Vorbereitungs- und Planungsarbeiten für die neue Produktionshalle. Zudem investierte V-ZUG in verschiedene Initiativen im Hinblick auf die Digitalisierung. Weiter werden im Jahr 2017 bei der V-ZUG mit SAP S/4HANA Enterprise Management (ERP) und mLogistics (FSM-Field Service Management) zwei neue Kernapplikationen eingeführt und damit zahlreiche bestehende Teilsysteme abgelöst. Diese neuen Applikationen bilden die Voraussetzung für die durchgängige digitale Transformation.

 

Der Geschäftsbereich Haushaltapparate baute seinen Marktanteil im rückläufigen Schweizer Heimmarkt weiter aus. Die Entwicklung in den internationalen Märkten war uneinheitlich.

 

Infection Control: Divergierende Entwicklung der Segmente

Der Bruttoerlös des Geschäftsbereichs Infection Control (Belimed Gruppe) stieg um 5.2% auf CHF 87.3 Mio. (1. Halbjahr 2016: CHF 83.1 Mio.). Bei einem Währungseinfluss von -0.8% und einem Akquisitionseffekt von 0.3% entsprach das organische Wachstum in Lokalwährungen 5.6%. Wie erwartet, resultierte im typischerweise saisonal schwächeren ersten Semester ein Verlust auf Stufe Betriebsergebnis (EBIT). Dieser verringerte sich gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr um 22.5% auf CHF –10.1 Mio. (1. Halbjahr 2016: CHF –13.0 Mio.).

 

Der Bruttoerlös des grössten Segments Medical blieb im 1. Halbjahr zwar unter dem Vorjahreswert, der Auftragseingang entwickelte sich jedoch in den letzten Monaten erfreulich. Die Verlagerung der Produktion nach Slowenien verlief planmässig und konnte abgeschlossen werden. Die erreichten Fortschritte wurden aber durch zusätzliche Aufwendungen überdeckt: Namentlich resultierte aus einer routinemässig durchgeführten Inspektion der US‑Gesundheitsbehörde FDA bei der Belimed AG in Zug sowie aus der SAP-Einführung in Grosuplje (Slowenien) im ersten Halbjahr 2017 ein hoher Ressourcenaufwand.

 

Während bisher die beiden grössten Segmente Medical und Service im Zentrum der Anstrengungen standen, muss nunmehr der Fokus auf das Segment Life Science gelegt werden. Dieses liegt unter den Erwartungen und schöpft das vorhandene Marktpotential noch nicht aus. Eine wichtige Basis für ein profitables Wachstum bildet die SAP-Einführung am Produktionsstandort in Mühldorf (Deutschland). Dadurch können bisherige Drittsysteme abgelöst werden. Die Restrukturierung des Segments Life Science dauert länger als ursprünglich geplant und wird zusätzliche, mit Kosten verbundene prozess- und strukturbezogene Optimierungen erfordern.

 

Wire Processing: Erhöhte Wachstumsdynamik

Der Geschäftsbereich Wire Processing (Schleuniger Gruppe) verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2017 beim Bruttoerlös einen Zuwachs von 13.5% auf CHF 84.0 Mio. (1. Halbjahr 2016: CHF 74.0 Mio.). Unter Ausschluss des Akquisitionseffekts von 4.4 % und des Währungseinflusses von –0.3% betrug das organische Wachstum in Lokalwährungen 9.4%. Mit CHF 11.1 Mio. sank das Betriebsergebnis (EBIT) im Vergleich zur Vorjahresperiode (CHF 11.9 Mio.) um 6.9%. Die tiefere Rentabilität hängt direkt mit dem laufenden Strukturaufbau zur Umsetzung der im Jahr 2016 definierten «Strategie 2025» zusammen. Die Schleuniger Gruppe trägt dem langjährigen Wachstum Rechnung und hat im Rahmen dieses Strukturaufbaus im ersten Halbjahr ihre Geschäftsleitung mit einem Leiter Business Segment Solutions and Software sowie einem Leiter Business Segment Products verstärkt.

 

Die Segmente Cut & Strip / Semi-Automatic, Test Automation und Process Automation sowie die Marktregionen China, D-A-CH (Deutschland, Österreich und Schweiz) und NAFTA erzielten im Vergleich zur Vorjahresperiode einen höheren Bruttoerlös. Das Segment Cut, Strip & Terminate blieb im Berichtszeitraum hinter den Erwartungen zurück.

 

Investitionen in einen nachhaltigen, modernen und städtischen Industrieplatz Zug

Die strategische Erneuerung des Werkareals der V-ZUG soll die wettbewerbsfähige Produktion am Standort Zug sicherstellen. Dank neuartiger Produktionskonzepte wie zum Beispiel der «vertikalen Fabrik» wird die Produktionskapazität verdoppelt, bei gleichzeitiger Reduktion des Grundflächenbedarfs auf einen Drittel. Zusammen mit Prozessverbesserungen erfolgt eine deutliche Steigerung der Flächenproduktivität. Die damit freiwerdenden Flächen ermöglichen die Entwicklung des Technologieclusters Zug. Dieses Ökosystem von innovativ produzierenden Betrieben und Partnern aus Handel, Gewerbe und Wissenschaft stellt einen wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Zukunft von V-ZUG und des Industrieplatzes Zug dar.

 

Die auf lange Sicht angelegte Transformation des Areals setzt gemäss dem Planungs- und Baugesetz des Kantons Zug einen Bebauungsplan voraus. In mehreren Bereinigungsrunden zwischen der Stadt, der V-ZUG AG und der V-ZUG Immobilien AG, aber auch zwischen Stadt und Kanton wurde die Vorlage so weit bereinigt, dass sie zuhanden des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug verabschiedet werden kann. Die Genehmigung des Bebauungsplans wird aus heutiger Sicht bis Mitte 2018 erwartet.

 

Im Juni 2017 hat die V-ZUG AG ein Baugesuch für eine neue Produktionshalle unter der geltenden Zonenregelung eingereicht, mit Rücksicht auf die Vorgaben des vorher genannten Bebauungsplans. V-ZUG beabsichtigt, in dieser neuen Produktionshalle mit dort zu installierenden neuen Anlagen die nächste Generation von grundlegend neu konzipierten Haushaltapparaten herzustellen.

 

Das Stammareal der V-ZUG AG wird seit über 100 Jahren industriell genutzt. Aufgrund der Historie ist das Areal seit längerem im Kataster der belasteten Standorte vermerkt. Im Rahmen der umfangreichen und sorgfältigen Vorbereitungsarbeiten für die Realisierung des Technologieclusters Zug werden im Verlauf des Jahres 2017 die Belastungen sondiert, um früh ein aussagekräftiges Gesamtbild der Belastungssituation zu erstellen. Die Metall Zug Gruppe geht heute davon aus, dass verlässliche Resultate dieser Untersuchungen nicht vor dem Spätherbst vorliegen werden. Auswirkungen auf bereits laufende Bauvorhaben und allfällige Folgekosten können erst nach diesem Zeitpunkt abgeschätzt werden.

 

Ausblick

Auch im zweiten Halbjahr 2017 dürften sich die Geschäftsbereiche der Metall Zug Gruppe und die Segmente der Geschäftsbereiche unterschiedlich entwickeln.

 

Falls sich das wirtschaftliche Umfeld und die Währungssituation nicht wesentlich verändern und keine ausserordentlichen Ereignisse eintreten, erwartet die Metall Zug Gruppe für das gesamte Jahr 2017 ein gegenüber dem Vorjahr (CHF 94.1 Mio.) leicht tieferes Betriebsergebnis (EBIT). Dies bedingt ein saisonal stärkeres zweites Halbjahr, unterstützt durch den guten Auftragsbestand per Mitte Jahr. Das Finanzergebnis für das Jahr 2017 hängt von der weiteren Entwicklung der Finanzmärkte und der Währungskurse ab.

 

 

Schlüsselzahlen der Metall Zug Gruppe

 

Erfolgsrechnung

 

 

 

Bilanz (Aktiven)

 

 

Mio. CHF

1. HJ 2017

1. HJ 2016

 

Mio. CHF

30.06.2017

31.12.2016

Bruttoerlös (Umsatz)

445.4

441.4

 

Umlaufvermögen

804.9

827.7

Nettoerlös

436.9

432.3

 

Davon Flüssige Mittel

206.2

259.3

Betriebsergebnis (EBIT)

28.2

31.6

 

Davon Wertschriften

298.7

284.2

In % des Bruttoerlöses

6.3

7.2

 

Sachanlagen

276.1

274.0

Finanzergebnis

14.4

0.6

 

Finanzanlagen

39.8

41.4

Ergebnis vor Steuern

42.6

32.3

 

Immaterielle Anlagen

11.6

9.5

Konzernergebnis

33.8

23.9

 

Anlagevermögen

327.5

324.9

In % des Bruttoerlöses

7.6

5.4

 

Total Aktiven

1 132.4

1 152.7

 

 

 

 

 

 

 

Geldflussrechnung

 

 

 

Bilanz (Passiven)

 

 

Geldfluss aus

Geschäftstätigkeit

-0.4

2.6

 

Kurzfr. Fremdkapital

209.1

226.2

Geldfluss aus

Investitionstätigkeit

-24.6

-16.2

 

Langfr. Fremdkapital

41.7

40.1

Davon Investitionen

(ohne Finanzanlagen)

-25.2

-19.6

 

Fremdkapital

250.9

266.4

Geldfluss aus

Finanzierungstätigkeit

-28.4

-29.3

 

Eigenkapital

881.5

886.3

 

 

 

 

In % der Bilanzsumme

77.8

76.9

Mitarbeitende (FTE)

3 984

3 876

 

Total Passiven

1 132.4

1 152.7

 

 

 
 

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