Metall Zug Gruppe: Investitionen in die Zukunft und Sonderaufwendungen belasten das Konzernergebnis 2017

Zug, 22. März 2018 – Die Metall Zug Gruppe befindet sich in einer Transformationsphase. Initiativen im Hinblick auf die Digitalisierung der Prozesse und der Produkte in allen Geschäftsbereichen, die strategische Erneuerung des Produktionsstandorts Zug im Geschäftsbereich Haushaltapparate, weitere notwendige Restrukturierungen bei Belimed sowie der Strukturausbau bei Schleuniger führten zu Zusatzaufwendungen. Bei einem stabilen Bruttoerlös von CHF 959.2 Mio. sank das Betriebsergebnis (EBIT) im Jahr 2017 auf CHF 53.0 Mio. (Vorjahr: CHF 94.1 Mio.). Das Finanzergebnis stieg auf CHF 30.4 Mio. (Vorjahr: CHF 10.3 Mio.). Das Konzernergebnis betrug im Berichtsjahr CHF 67.7 Mio. (Vorjahr: CHF 84.9 Mio.).

 

Die Metall Zug Gruppe erzielte im Jahr 2017 zwar einen stabilen Bruttoerlös von CHF 959.2 Mio. (Vorjahr: CHF 960.6 Mio.), bereinigt um die Akquisitions- und Währungseinflüsse von 0.8% beziehungsweise 0.1% entspricht dies jedoch einem organischen Umsatzrückgang in Lokalwährungen von 1.0%.

 

Vielfältige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und der Industrie 4.0, der Produktentwicklung und dem Ausbau von Strukturen in allen drei Geschäftsbereichen sowie Sonderaufwendungen hinsichtlich der weiteren Restrukturierungen bei Belimed belasteten das Resultat weiterhin. Das ausgewiesene Betriebsergebnis (EBIT) der Metall Zug Gruppe sank auf CHF 53.0 Mio. (Vorjahr: CHF 94.1 Mio.). Auf vergleichbarer Basis, d.h. ohne die Sonderaufwendungen von CHF 20.8 Mio. im Zusammenhang mit den Restrukturierungen bei Belimed, resultierte 2017 ein Rückgang auf CHF 73.8 Mio. (CHF 89.0 Mio. im Vorjahr, ohne Berücksichtigung des Gewinns aus dem Liegenschaftsverkauf von CHF 5.1 Mio.).

 

Die erfreuliche Performance der Wertschriften erhöhte das Finanzergebnis auf CHF 30.4 Mio. (Vorjahr: CHF 10.3 Mio.). Daraus resultierte ein Konzernergebnis von CHF 67.7 Mio. (Vorjahr: CHF 84.9 Mio.).

 

Die Eigenmittelausstattung erhöhte sich auf 77.4% der Bilanzsumme (Vorjahr: 76.9%). Die Nettoliquidität erreichte per Ende Berichtsjahr CHF 525.1 Mio. (Vorjahr: CHF 543.0 Mio.).

 

Haushaltapparate: uneinheitliche Umsatzentwicklung

Die grösstenteils in der Schweiz produzierende V-ZUG konnte in einem rückläufigen Heimmarkt ihre Marktposition trotz eines leichten Umsatzrückgangs wiederum ausbauen. Weiterhin hohes Wachstum resultierte aus dem selektiven Ausbau des Eigenmarkengeschäfts im Ausland. Besonders erfolgreich entwickelte sich das Geschäft in China und Hongkong. Der Umsatz mit dem OEM-Partner in den USA blieb unter dem hohen Niveau der Vorjahresperiode.

 

Der Umsatzrückgang, die Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Erneuerung des Produktionsstandorts Zug und der Industrie 4.0 sowie vielfältige Initiativen bei der Produktentwicklung beeinträchtigten die Profitabilität des Geschäftsbereichs Haushaltapparate.

 

Der Bruttoerlös des Geschäftsbereichs Haushaltapparate sank um 2.0% auf CHF 587.4 Mio. (Vorjahr: CHF 599.2 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 14.8% auf CHF 65.4 Mio. (Vorjahr: CHF 76.8 Mio.).

 

Infection Control: weitere Restrukturierungen im Segment Life Science

Der Geschäftsbereich Infection Control verzeichnete im zweiten Halbjahr 2017 einen unerwarteten Umsatzrückgang. Lieferschwierigkeiten bei Lieferanten von Kernkomponenten sowie Produktionsverzögerungen im Nachgang zur SAP-Einführung in Grosuplje (Slowenien) und Mühldorf (Deutschland) führten dazu, dass verschiedene Projekte im saisonal wichtigen vierten Quartal nicht mehr rechtzeitig ausgeliefert werden konnten. Der Bruttoerlös sank um 6.1% auf CHF 193.4 Mio. (Vorjahr: CHF 206.1 Mio.).

 

Neben der Umsatzentwicklung belastete das Segment Life Science das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs Infection Control. Der Fokus der bisherigen Restrukturierungen lag im Segment Medical. Nun steht eine umfassende Restrukturierung des Segments Life Science an.

 

Das Betriebsergebnis (EBIT) von CHF –34.2 Mio. (Vorjahr: CHF –6.3 Mio., inklusive Gewinn aus dem Verkauf der Liegenschaft in Ballwil von CHF 5.1 Mio.) beinhaltet die Bildung von Restrukturierungsrückstellungen sowie Wertberichtigungen von insgesamt CHF 18.0 Mio. im Segment Life Science. Zusätzlich fiel im Berichtssegment Corporate eine Wertberichtigung von CHF 2.8 Mio. für eine von Belimed genutzte Liegenschaft an.

 

Wire Processing: hohes Wachstum, erweiterter Leistungsumfang und verstärkte Strukturen

Schleuniger erzielte im Berichtsjahr ein signifikantes Umsatzwachstum. Dazu beigetragen hat auch das neue Segment Software mit dem Unternehmen DiIT AG (Deutschland). Schleuniger steigerte den Bruttoerlös um 14.1% auf CHF 180.5 Mio. (Vorjahr: CHF 158.2 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 22.3 Mio. (Vorjahr: CHF 22.8 Mio.) fiel aufgrund von substanziellen Aufwendungen für das künftige Wachstum und Integrationskosten um 2.2% tiefer aus.

 

Im vierten Quartal unterzeichnete Schleuniger eine Vereinbarung zum Erwerb von 60% der adaptronic Prüftechnik GmbH (Deutschland) und erweitert damit ihren Leistungsumfang mit massgeschneiderten Testlösungen. Schleuniger schloss die Akquisition am 4. Januar 2018 ab.

 

Sichtbare Transformation des Stammareals von V-ZUG

Parallel zum vollständigen Bezug des neuen Produktions-, Montage- und Entwicklungsgebäudes «Mistral» fanden verschiedene Vorbereitungsarbeiten für die weitere strategische Transformation des Areals statt. Die Baubewilligung für den ersten Ausbauschritt der neuen Produktionshalle «Zephyr Hangar» wurde erteilt. Die strategische Arealplanung schafft die Voraussetzungen für das langfristige Wachstum von V-ZUG, welches durch die selektive Internationalisierungsstrategie angestrebt wird. Die weitere Entwicklung des Stammareals von V-ZUG zu einem urbanen Zentrum für Technologie und Innovation – der geplante Technologiecluster Zug – benötigt einen noch zu bewilligenden Bebauungsplan, der 2017 wichtige politische Hürden überwinden konnte.

 

Neuer Geschäftsbereich: Medical Devices

Am 28. Februar 2018 vollzog die Metall Zug Gruppe die im Dezember 2017 angekündigte Übernahme von 70% der Anteile an der Haag-Streit Holding AG. Haag-Streit ist ein führendes Unternehmen in der Medizintechnik in den Bereichen Ophthalmologie (Diagnostik & Operationsmikroskopie), Pneumologie und optische Präzisionsmessinstrumente. Das Unternehmen bildet zukünftig den vierten Geschäftsbereich Medical Devices in der Metall Zug Gruppe.

 

Die Haag-Streit Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von rund CHF 192 Mio. und ein operatives Ergebnis (EBIT) von knapp CHF 27 Mio. Metall Zug wird in den kommenden Jahren sowohl in organische Wachstumsinitiativen und in den Ausbau der Strukturen bei Haag-Streit investieren, als auch Wachstum über Akquisitionen anstreben. Im laufenden Jahr dürften Integrationskosten im Umfang eines mittleren einstelligen Millionenbetrags anfallen.

 

Stabile Dividendenausschüttung

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 4. Mai 2018 eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende in Höhe von brutto CHF 7.00 je Namenaktie Serie A und CHF 70.00 je Namenaktie Serie B.

 

Ausblick

Die Metall Zug Gruppe befindet sich in einer vielfältigen Transformationsphase. Mit dem bereits erfolgten Spatenstich für das neue Produktionsgebäude «Zephyr Hangar» am Produktionsstandort von V-ZUG in Zug, den bevorstehenden Restrukturierungsmassnahmen im Geschäftsbereich Infection Control sowie den zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit der Industrie 4.0 und der Produktentwicklung ist auch das Geschäftsjahr 2018 als Übergangsjahr zu betrachten. Die aktuelle Währungskonstellation und die sich durch die Digitalisierung schnell wandelnden Rahmenbedingungen bringen zusätzliche Herausforderungen. Gleichzeitig wird die erstmalige Konsolidierung des vierten Standbeins Haag-Streit zu einem Wachstumsschub führen. Die Metall Zug Gruppe blickt dem anforderungsreichen Geschäftsjahr 2018 mit Selbstvertrauen und vorsichtiger Zuversicht entgegen. Gleichbleibende Rahmenbedingungen vorausgesetzt und inklusive dem Ergebnisbeitrag von Haag-Streit ab dem 1. März 2018, erwartet die Metall Zug Gruppe 2018 ein gegenüber dem Vorjahr (adjustiertes Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 73.8 Mio.) klar höheres Betriebsergebnis (EBIT).

 

 

Schlüsselzahlen der Metall Zug Gruppe

Erfolgsrechnung

 

 

 

Bilanz (Aktiven)

 

 

Mio. CHF

2017

2016

 

Mio. CHF

31.12.2017

31.12.2016

Bruttoerlös (Umsatz)

959.2

960.6

 

Umlaufvermögen

842.0

827.7

Nettoerlös

936.7

939.5

 

Davon Flüssige Mittel

250.8

259.3

Betriebsergebnis (EBIT)

53.0

94.1

 

Davon Wertschriften

274.6

284.2

In % des Bruttoerlöses

5.5

9.8

 

Sachanlagen

286.1

274.0

Adj. Betriebsergebnis

73.8

89.0

 

Finanzanlagen

43.5

41.4

Finanzergebnis

30.4

10.3

 

Immaterielle Anlagen

16.1

9.5

Konzernergebnis

67.7

84.9

 

Anlagevermögen

345.6

324.9

In % des Bruttoerlöses

7.1

8.8

 

Total Aktiven

1 187.7

1 152.7

 

 

 

 

 

 

 

Geldflussrechnung

 

 

 

Bilanz (Passiven)

 

 

Geldfluss aus

Geschäftstätigkeit

90.1

95.4

 

Kurzfr. Fremdkapital

219.6

226.2

Geldfluss aus

Investitionstätigkeit

-71.2

-50.6

 

Langfr. Fremdkapital

48.5

40.1

Davon Investitionen

(ohne Finanzanlagen)

-61.5

-60.8

 

Fremdkapital

268.1

266.4

Geldfluss aus

Finanzierungstätigkeit

-26.6

-29.8

 

Eigenkapital

919.6

886.3

 

 

 

 

In % der Bilanzsumme

77.4

76.9

Mitarbeitende (FTE)

4 015

3 919

 

Total Passiven

1 187.7

1 152.7

 

 

 
 

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