Metall Zug Gruppe: Umsatz und EBIT gesteigert – Einleitung Transformation zum strategischen Ankeraktionär

Zug, 21. März 2019 – Die Metall Zug Gruppe hat die strategische Transformation fortgesetzt. Mit CHF 1’199.9 Mio. konnte die Gruppe den Bruttoerlös um 25.1% erhöhen, vor allem dank der Akquisition der Haag-Streit Gruppe und dem Wachstum im Geschäftsbereich Wire Processing. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich auf CHF 89.3 Mio. Im EBIT enthalten sind die mit der Transformation einhergehenden zusätzlichen Belastungen. Das Konzernergebnis betrug CHF 63.6 Mio.

 

Im Rahmen des strategischen Transformationsprozesses beabsichtigt die Metall Zug AG, sich in den nächsten Jahren bei gewissen Beteiligungen auf die Rolle des strategischen Ankeraktionärs zurückzuziehen. In diesem Zusammenhang prüft Metall Zug die Verselbständigung und Abspaltung des Geschäftsbereichs Haushaltapparate sowie dessen Börsenkotierung. Dies ist frühestens im zweiten Quartal 2020 zu erwarten. In einem ersten Schritt wird die Geschäftsleitung der Metall Zug AG per 1. Juni 2019 auf den CEO und den CFO verkleinert.

 

Das Jahr 2018 war für die Metall Zug Gruppe ein anspruchsvolles Jahr. Durch das organische Wachstum in allen Geschäftsbereichen und dank der Akquisitionen der Haag-Streit Gruppe und der adaptronic Prüftechnik GmbH konnte der Bruttoerlös um 25.1% auf CHF 1’199.9 Mio. gesteigert werden. (Vorjahr: CHF 959.2 Mio.). Das organische Wachstum betrug 3.3%.

 

Die konsequente Umsetzung der eingeleiteten Transformation ist mit Zusatzaufwendungen verbunden. Mit Investitionen in die Digitalisierung, in die Industrie 4.0, in modernste Produktionsanlagen und in Produktentwicklungen will die Metall Zug Gruppe zukunftsfähig bleiben und die Produktionsstandorte in der Schweiz konkurrenzfähig halten.

 

Das Betriebsergebnis (EBIT) der Metall Zug Gruppe konnte um CHF 36.3 Mio. auf CHF 89.3 Mio. (Vorjahr: CHF 53.0 Mio.) verbessert werden. Auf vergleichbarer Basis, d.h. bereinigt um den

EBIT-Beitrag der Akquisition der Haag-Streit Gruppe und der adaptronic Prüftechnik GmbH betrug der EBIT CHF 63.1 Mio. (Vorjahr: CHF 73.8 Mio. ohne die Sonder-Aufwendungen von CHF 20.8 Mio.). Dank dem Abbau der liquiden Mittel und der Wertschriftenbestände für die Finanzierung der Akquisition der Haag-Streit Gruppe wurde das Finanzergebnis durch die schlechte Entwicklung der Finanzmärkte im 2018 weniger stark betroffen und betrug CHF -3.5 Mio. (Vorjahr: CHF 30.4 Mio.). Daraus resultierte ein Konzernergebnis von CHF 63.6 Mio. (Vorjahr: CHF 67.7 Mio.).

 

Durch die Verrechnung des Goodwills aus den getätigten Akquisitionen mit dem Eigenkapital reduzierte sich die Eigenmittelausstattung auf 69.3% der Bilanzsumme (Vorjahr: 77.4%). Die Nettoliquidität nahm durch diese Akquisitionen und aufgrund der Investitionen von CHF 86.9 Mio. (Vorjahr: CHF 58.2 Mio.), unter anderem in die industrielle Entwicklung des Stammareals Zug, per Ende 2018 auf CHF 221.7 Mio. ab (Vorjahr: CHF 525.1 Mio.).

 

Haushaltapparate: Anspruchsvolle Transformation und Erneuerung

Die grösstenteils in der Schweiz produzierende V-ZUG konnte im Berichtsjahr den Bruttoerlös um 1.0% auf CHF 593.5 Mio. (Vorjahr: CHF 587.4 Mio.) steigern. Die Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Erneuerung des Produktionsstandorts Zug und der Umstellung auf SAP sowie für strategische Projekte in der Produktentwicklung belasteten die Profitabilität des Geschäftsbereichs. Um Projekte zu beschleunigen, wurden zudem die Personalkapazitäten temporär erhöht. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug CHF 48.3 Mio. (Vorjahr: CHF 65.4 Mio.). Mehr als die Hälfte des Rückgangs gegenüber 2017 ist auf Währungseinflüsse zurückzuführen.

 

Infection Control: Graduelle Verbesserung

Die Belimed Gruppe erhöhte 2018 den Bruttoerlös um 5.3% auf CHF 203.6 Mio. (Vorjahr: CHF 193.4 Mio.). Im Segment Medical konnte der Umsatz um 9.5% gesteigert werden. Das wesentlich kleinere Segment Life Science hat die Montage von Washern in Mühldorf/DE geschlossen und nach Grosuplje/SLO verlegt. Mit dem Betriebsrat in Mühldorf konnte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Im Rahmen dieser Verlagerung wurde teilweise bewusst auf Umsatz verzichtet. Er sank in diesem Segment um 17.2%. Das Betriebsergebnis des Geschäftsbereichs (EBIT) konnte trotz der Vorbereitungsarbeiten für die Aufteilung in zwei Geschäftsbereiche und Investitionen in Digitalisierungsprojekte auf CHF -10.5 Mio. verbessert werden (Vorjahr CHF -34.2 Mio. oder CHF -16.2 Mio. unter Ausschluss der Rückstellungen und Wertberichtigungen für die Restrukturierung).

 

Wire Processing: Starkes Wachstum

Die Schleuniger Gruppe erzielte im Berichtsjahr wiederum ein starkes Umsatzwachstum. Dazu beigetragen hat neben dem organischen Wachstum die Integration der adaptronic Prüftechnik GmbH. Schleuniger steigerte den Bruttoerlös um 23.2% auf CHF 222.3 Mio. (Vorjahr: CHF 180.5 Mio.). Auch im Berichtsjahr hat Schleuniger in die Produktentwicklung investiert. Mit dem Projekt, SAP S/4 HANA in allen Gesellschaften der Schleuniger Gruppe zu implementieren, wurde im vergangenen Jahr gestartet. Das Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 28.9 Mio. (Vorjahr: CHF 22.3 Mio.) bedeutet eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

 

Medical Devices: Neuer Geschäftsbereich durch die Akquisition der Haag-Streit Gruppe

Zum 1. März 2018 hat die Metall Zug AG 70% der Haag-Streit Holding AG übernommen. Die Haag-Streit Gruppe bildet den neuen Geschäftsbereich Medical Devices. Haag-Streit ist ein führendes Unternehmen der Medizinaltechnik im Bereich der Ophthalmologie (Diagnostik & Operationsmikroskopie). Im Berichtsjahr wurde das Reporting an die Standards der Metall Zug angepasst. Verschiedenste Projekte im Bereich Digitalisierung und R&D wurden in Angriff genommen. Der Geschäftsbereich Medical Devices erzielte vom 1. März bis 31. Dezember 2018 einen Bruttoerlös von CHF 182.3 Mio. und ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 21.6 Mio.

 

Sichtbare Transformation des Stammareals in Zug

Mit der Genehmigung des Bebauungsplans «Technologiecluster Zug» durch die kantonalen Behörden ist dieser Ende Oktober 2018 rechtskräftig geworden und kann wie geplant realisiert werden. Die erste Etappe des Baus der «vertikalen Fabrik» hat begonnen und der Rohbau ist bereits weit fortgeschritten. Mit dem Technologiecluster Zug soll auf dem Areal zudem eine technologisch geprägte «Smart City» entstehen, welche auch Drittnutzern zur Verfügung stehen wird.

 

Schärfen des Fokus

Per 1. Januar 2019 fasst die Metall Zug die Aufgaben und die Verantwortung für die industrielle Entwicklung verschiedener Areale und den Aufbau des Technologieclusters Zug in einem neuen Geschäftsbereich zusammen. Ebenfalls per 1. Januar 2019 werden die Aktivitäten des Segments Life Science des Geschäftsbereichs Infection Control in einen eigenen Geschäftsbereich ausgelagert, da sich sein Geschäftsmodell und die Kunden vom Segment Medical unterscheiden. Dieser neue Geschäftsbereich Life Science Solutions tritt nun unabhängig unter der Marke Belimed Life Science auf.

 

Stabile Dividendenausschüttung

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 3. Mai 2019 eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende in Höhe von brutto CHF 7.00 je Namenaktie Serie A und CHF 70.00 je Namenaktie Serie B.

 

Verstärkung des Verwaltungsrates

Alle bestehenden Verwaltungsräte der Metall Zug AG werden zur Wiederwahl vorgeschlagen. Der Verwaltungsrat beabsichtigt zudem, der Generalversammlung vom 3. Mai 2019 die Neuwahl weiterer Mitglieder in den Verwaltungsrat zu beantragen. Die Namen der vorgeschlagenen Personen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Einerseits soll damit ein nahtloser Übergang sichergestellt werden, da Marga Gyger aufgrund der statutarischen Amtszeitbeschränkung zum letzten Mal zur Wiederwahl antreten wird. Andererseits soll der Verwaltungsrat für die anstehende Transformationsphase verstärkt werden.

 

Ausblick

Die Metall Zug AG beabsichtigt, sich in Zukunft bei gewissen Beteiligungen auf die Rolle des strategischen Ankeraktionärs zurückzuziehen. Dabei können Geschäftsbereiche verselbständigt werden und ihre Strategien eigenständig umsetzen. Im Zuge dieser Verselbständigung kann es zu Ausschüttungen von Anteilen an den Geschäftsbereichen an die Aktionäre der Metall Zug AG kommen. Die Geschäftsbereiche werden in diesem Prozess gegebenenfalls zu direkt kotierten Unternehmen. Die Familienaktionäre bleiben auch zukünftig in signifikantem Mass an den verselbständigten Geschäftsbereichen beteiligt und sind weiterhin ein Garant für eine langfristig ausgelegte und wertorientierte Geschäftsentwicklung.

 

Diese Transformation wird über mehrere Jahre vollzogen. Die Konzern- und Organisationsstruktur wird Schritt für Schritt angepasst. Ab 1. Juni 2019 werden verschiedene Kompetenzen vom CEO der Metall Zug AG an die Verwaltungsräte der Geschäftsbereiche verschoben. Dirk Hoffmann und Christoph Schüpbach scheiden aus der Geschäftsleitung der Metall Zug AG aus und konzentrieren sich auf die Leitung der von ihnen geführten Geschäftsbereiche. Die Geschäftsleitung der Metall Zug AG besteht ab 1. Juni 2019 aus dem CEO Dr. Jürg Werner und dem CFO Daniel Keist.

 

Die Metall Zug AG prüft des Weiteren, den Geschäftsbereich Haushaltapparate abzuspalten und als börsenkotiertes Unternehmen zu verselbständigen. Dabei soll die Metall Zug AG auch künftig eine substanzielle Beteiligung am Geschäftsbereich Haushaltapparate halten, aber die Mehrheit der Aktien würde den Aktionären der Metall Zug AG zugeteilt werden. Die Details und der Zeitplan werden in den nächsten Monaten erarbeitet. Die Abspaltung und Kotierung wären aus heutiger Sicht frühestens im zweiten Quartal 2020 zu erwarten.

 

Für das Jahr 2019 geht Metall Zug von einem schwierigen und unsicheren Umfeld aus. Aufgrund dieser Einschätzung sowie der Belastungen im Zusammenhang mit den sich überlagernden und vielfältigen strategischen Zukunftsprojekten wie Digitalisierung, Transformation der Produktionsstandorte der V-ZUG und Entwicklung von neuen Produkten verzichtet Metall Zug auf eine Aussage zum Betriebsergebnis 2019.

 

 

 

 

Schlüsselzahlen der Metall Zug Gruppe

Erfolgsrechnung

 

 

 

Bilanz (Aktiven)

 

 

Mio. CHF

2018

2017

 

Mio. CHF

31.12.2018

31.12.2017

Bruttoerlös (Umsatz)

1 199.9

959.2

 

Umlaufvermögen

681.6

842.0

Nettoerlös

1 169.5

936.7

 

Davon Flüssige Mittel

161.8

250.8

Betriebsergebnis

(EBIT)

89.3

53.01)

 

Davon Wertschriften

65.4

274.6

In % des Bruttoerlöses

7.4

5.5

 

Sachanlagen

354.8

286.1

Finanzergebnis

-3.5

30.4

 

Finanzanlagen

44.7

43.5

Konzernergebnis

63.6

67.7

 

Immaterielle Anlagen

27.0

16.1

In % des Bruttoerlöses

5.3

7.1

 

Anlagevermögen

426.6

345.6

1)    Adjustiertes Betriebsergebnis CHF 73.8 (ohne Restrukturierungsrückstellungen und a.o. Wertberichtigungen Life Science)

 

Total Aktiven

1 108.2

1 187.7

 

 

Geldflussrechnung

 

 

 

Bilanz (Passiven)

 

 

Geldfluss aus

Geschäftstätigkeit

335.72)

90.1

 

Kurzfr. Fremdkapital

260.3

219.6

Geldfluss aus

Investitionstätigkeit

-388.0

-71.2

 

Langfr. Fremdkapital

79.5

48.5

Davon Investitionen

(ohne Finanzanlagen)

-86.9

-61.5

 

Fremdkapital

339.8

268.1

Geldfluss aus

Finanzierungstätigkeit

-35.4

-26.6

 

Eigenkapital

768.4

919.6

 

 

 

 

In % der Bilanzsumme

69.3

77.4

Mitarbeitende (FTE)

5 204

4 015

 

Total Passiven

1 108.2

1 187.7

2)    Enthält den Geldfluss aus Verkäufen von Wert-

schriften des Umlaufvermögens, welche im Wesent-

lichen zur Bereitstellung des Kaufpreises, der im

Jahr 2018 getätigten Akquisitionen verwendet wurde.

 

 
 

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